Insgesamt 8 Vitamine sind zur Gruppe der B-Vitamine zusammengefasst.
Sie gehören zusammen, da sie ähnliche Funktionen haben (Steuerung des Stoffwechsels als Bestandteile von Co-Enzymen). Sie verwandeln Kohlehydrate in Glukose und sind am Fett- und Eiweißstoffwechsel beteiligt. B-Vitamine wirken zusammen besser als alleine.

Vitamin B1 (Thiamin)
Vitamin B2 (Riboflavin)
Vitamin B3 (Niacin, Nicotinsäureamid), wird in der Leber gespeichert
Vitamin B4 - Vitaminoid: Cholin
Vitamin B5 - Panthothensäure )alt. panto = alles, gleich weit verbreitet)
Vitamin B6 - Pyridoxin
Vitamin B7- Biotin (Vitamin H)
Vitamin B8 - Vitaminoid: Inositol
Vitamin B9 - Folsäure
Vitamin B10 – wichtig für die Synthese von Folsäure
Vitamin B11 – Synonym für Vitamin B9 Folsäure
Vitamin B12 (Cobalamin), wird in der Leber gespeichert
Vitamin B13 – Orotsäure (von oros, Molke, kommt in Milchprodukten vor)
Vitamin B15 – Vitaminoid: Pangamsäure
Vitaminoide (hier kursiv geschrieben)sind Vitamin-ähnliche Substanzen, die der Körper selbst bilden kann.
Alle B-Vitamine sind wasserlöslich und müssen kontinuierlich dem Hund zur Verfügung stehen. Bei Überversorgung werden sie über den Urin entsorgt, nur Folsäure und Cobalamin werden auch über den Kot ausgeschieden (siehe #Kophragie).
Aufgaben der B-Vitamine
Vitamin B1 (Thiamin) - für starke Nerven Vitamin B1 ist das Stimmungsvitamin bezeichnet. Es ist vor allem für den Kohlenhydratstoffwechsel und damit für die Energiegewinnung essenziell. Insbesondere Nerven und Muskeln sind auf Zucker als Energiequelle angewiesen. Vitamin B1 ist an der Bereitstellung von Glukose beteiligt. Deshalb ist es besonders wichtig für die Kondition und das Gedächtnis. Auch für die Reizleitung des Nervensystems und den Stoffwechsel von Neurotransmittern ist B1 wichtig. Vitamin B1 ist ebenfalls notwendig für die ordnungsgemäße Funktion des Nervensystems im Verdauungstrakt. Ein Mangel kann zu Magen-Darm-Störungen und einer verminderten Magensäureproduktion führen.
Spielt eine wichtige Rolle im Kohlenhydratstoffwechsel. Hilft bei der Verdauung, der Produktion von Salzsäure im Magen und der Darmperistaltik. Sorgt für normale Funktion des Nervensystems, der Muskeln und des Herzens. Der Bedarf hängt sehr von der Menge der Kohlenhydrate in der Diät des Hundes ab, ist erhöht bei Hunden mit Schilddrüsenunterfunktion, laktierenden Hündinnen, im Wachstum und bei Hunden, die an Koprophagie leiden. Hilft außerdem bei Reisekrankheit und bei der Behandlung von Herpesvirus bei Welpen. Äußerst hitzeempfindlich! Bis zu 74% des Thiamins wird durch Erhitzen zerstört.
Mangelerscheinungen: Koprophagie, Appetitlosigkeit, Störungen des Zentralnervensystems, Muskelschwäche, Herzvergrößerung, Nervenerkrankungen.
Quellen: Mageres Schweinefleisch, Rindfleisch, Leber, Weizenkleie, Vollkornerzeugnisse, Erdnüsse, Gemüse, Milch, Eigelb, Fisch.
Bedarf: 20 Mikrogramm/kg Körpergewicht/Tag oder 270 Mikrogramm/1.000 kcal ME
Vitamin B2 (Riboflavin) – für die Entgiftung Vitamin B2 ist wichtig für den Energiestoffwechsel, es wirkt entgiftend auf die Leber und fördert die Bildung von Vitamin B3, B6, Folsäure und Vitamin K. Darüber hinaus ist Vitamin B2 an der Immunabwehr beteiligt und unterstützt gesunde Haare, Haut und Krallen und das Sehvermögen.Vitamin B2 unterstützt die Schleimhäute im Darm und hilft bei der Energieproduktion in den Zellen. Ein Mangel kann zu Entzündungen im Verdauungstrakt und einer geschwächten Darmbarriere führen.
Vitamin B2 Mangelerscheinungen: Läsionen der Lefzen, gespaltene Krallen, Gewichtsverlust, schlechte Muskulatur, trockene, schuppige Haut, vermehrtes Haaren, fettiges Haar, Koprophagie, Krämpfe der Hinterhand, rote, juckende Augen.
Quellen von Vitamin B2: Leber, Niere, grünes Blattgemüse, Eier, Fisch, Joghurt.
Bedarf Vitamin B2: 50 Mikrogramm/kg Körpergewicht/Tag
Vitamin B3 (Niacin) – für gute Fett- und Cholesterinwerte Niacin ist zur Energiegewinnung, zur Zellbildung und Regeneration der Muskeln notwendig. Zudem spielt es eine wichtige Rolle im Fett- und Cholesterinstoffwechsel. Es ist an der Regulation der Blutfette, also der Triglyceride und Cholesterine beteiligt. Es reguliert damit auch das Verhältnis von LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin. Ersteres wird umgangssprachlich häufig als böses und letzteres als gutes Cholesterin bezeichnet.Vitamin B3 wird benötigt für die Produktion von Magensäure und gute Durchblutung des Darms. Ein Mangel kann zu Durchfall und Entzündungen führen.
Hilft beim Fettstoffwechsel, fördert ein gesundes Verdauungssystem, lindert Störungen von Magen und Darm. Wichtig für gesunde Haut. Spielt eine wichtige Rolle in der Glykolyse. Glykolyse ist ein Sammelbegriff für eine Reihe enzymatischer Reaktionen, in denen Glukose in kleinere Fragmente gespalten wird. Der Körper kann selbst Niacin bilden mit Hilfe der Aminosäure Tryptophan, vorausgesetzt es werden genügend hochwertige tierische Eiweiße in der Nahrung zugeführt. Sehr wichtig für die Synthese der Sexualhormone (Östrogen, Progesteron, Testosteron) ebenso wie für Cortison, Thyroxin und Insulin. Fördert den Kreislauf, reduziert Cholesterin, notwendig für ein gesundes Nervensystem und für gesunde Hirnfunktionen. Diäten mit einem hohen Maisanteil benötigen mehr Niacin. Getreideprodukte beinhalten viel Niacin, aber es ist gebunden und deswegen für den Hund nicht verwertbar. Niacin ist sehr hitzebeständig.
Mangelerscheinungen: Anämie, vermehrter Speichelfluss, Unterzucker, Dermatitis, Durchfall, Demenz und bei extremen Mangel Tod. Gleichzeitig besteht zugleich ein B1-, B6- und Folsäure-Mangel. Erste Anzeichen sind Hautveränderungen, Durchfall und Appetitlosigkeit. Beim Hund auch „black tongue disease“.
Quellen: Fisch, mageres Fleisch, Bierhefe, Leber, Milch, Weizenkeime, Eier, weißes Geflügelfleisch.
Bedarf: 225 Mikrogramm/kg Körpergewicht/Tag
Vitamin B4 Cholin
Wichtig für den Fettstoffwechsel. Wirkt zusammen mit Inosit (das ebenfalls zum B-Komplex gehört) bei der Verwertung von Fetten und Cholesterin. Entgiftend und Leberstoffwechselunterstützend.
Die Cholin-Verwertung des Körpers ist abhängig von Vitamin B12, Folsäure und der Aminosäure L-Carnithin.
Mangelerscheinungen: Arterienverhärtung, möglicherweise Leberverfettung
Quellen: Eigelb, Innereien, grünes Blattgemüse, Hefe, Vollkornprodukte
Bedarf: 25 Milligramm/kg Körpergewicht/Tag
Vitamin B5 (Pantothensäure) – für die Wundheilung Vitamin B5 oder Pantothensäure ist wichtig für einen gesunden Fett- und Cholesterinstoffwechsel und beeinflusst die Wundheilung positiv, weil es die Regeneration fördert. Es sorgt für einen normalen Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel.Vitamin B5 ist unverzichtbar für die Bildung von Verdauungsenzymen. Ein Mangel kann Verdauungsstörungen und Müdigkeit verursachen. Bekämpft Infektionen durch die Bildung von Antikörpern. Verringert die nachteiligen und giftigen Wirkungen vieler Antibiotika. Hilft bei der Wundheilung, beim Zellaufbau, bei Erschöpfungszuständen, sorgt für normales Wachstum und für die Entwicklung des zentralen Nervensystems und die normale Funktion der Nebennieren. Wichtig für die Umwandlung von Fett und Zucker in Energie.
Notwendig für die Synthese von Antikörpern, für die Verwertung von PABS (Paraaminobenzoesäure) und Cholin.
Mangelerscheinungen: Unwahrscheinlich. Übersensibilität oder Depression (Wesen), frühzeitiges Ergrauen, Gastritis, Haarausfall, niedriger Blutzucker, Addisons, verminderte Antikörperbildung, Verschlechterung allergischer Symptome.
Quellen: Fleisch, Niere, Leber, Herz, Getreidekörner, Weizenkeime, Kleie, grüne Gemüsesorten, Bierhefe, Nüsse, Hühnerfleisch.
Bedarf: 200 Mikrogramm/kg Körpergewicht/Tag
Vitamin B6 Pyridoxin Vitamin B6 ist wichtig für die Aufnahme von Aminosäuren und die Synthese von Neurotransmittern im Darm. Ein Mangel kann die Darmgesundheit beeinträchtigen und Entzündungen verschlimmern.
Hilft bei der Absorption und Umwandlung vieler Aminosäuren. Wichtig für Eiweiß- und Fettaufnahme. Erforderlich für die Produktion von Salzsäure und Magnesium. Hilft bei der Umwandlung von Tryptophan in Niacin. Fördert die richtige Synthese der Nukleinsäure Taurin und L-Carnitin. Muss für die Produktion von Antikörpern und roten Blutkörperchen vorhanden sein. Notwendig für die richtige Aufnahme von Vitamin B12. Der Bedarf steigt bei einer Ernährung mit überhöhtem Eiweißanteil sowie bei Eiweißmangel.
Mangelerscheinungen: Unwahrscheinlich. Wachstumsstörungen, Anorexie, Herzerkrankungen, Anämie, hohe Serum Eisenwerte.
Quellen: Leber, Fisch, Eier, Hafer, Erdnüsse, Bierhefe, Weizenkleie, Weizenkeime, Naturreis.
Bedarf: 22 Mikrogramm/kg Körpergewicht/Tag (AAFCO empfiehlt 1mg/kg Nahrung)
Vitamin B7 (Biotin) – für Haare, Haut und Nägel Biotin ist wichtig für normales und gesundes Fell und feste Krallen. Biotin ist an vielen normalen Funktionen des Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsels und der Schleimhäute beteiligt. Vitamin B 7 ist ein wichtiges Vitamin in der Zeit des Fellwechsels. Vitamin B7 ist unverzichtbar für die Aufrechterhaltung einer gesunden Darmflora. Ein Mangel kann zu Verdauungsproblemen und einem Ungleichgewicht bei den Darmbakterien führen. Es lindert Muskelschmerzen, Ekzeme und Hautausschlag. Erforderlich für die Synthese von Vitamin C. Wichtig für die Synthese von Fetten und Proteinen. Die Synthese der Ascorbinsäure erfordert Biotin. Wichtig für den normalen Fett- und Eiweißstoffwechsel und der Synthese von nicht essentiellen Aminosäuren und Purinen. Avidin (in rohem Eiweiß) verhindert die Aufnahme durch den Körper. Wirkt zusammen mit B2, B6, Niacin und A und trägt zur Erhaltung einer gesunden Haut bei.
Mangelerscheinungen: Hauterkrankungen (Dermatitis), Hyperkeratose, Anorexie, Anämie, vermehrter Speichelfluss, blutiger Durchfall.
Quellen: Leber, Niere, Alfalfa Grünmehl, Eigelb, Bierhefe, Milch, unpolierter Reis, Nüsse, Haferflocken.
Bedarf: unbekannt (schätzungsweise 2 Mikrogramm/kg Körpergewicht/Tag; Zentek/Meyer)
Vitamin B9 (Folsäure) – besonders wichtig für Schwangere Vitamin B9 wurde früher als Vitamin B11 bezeichnet und ist eher unter der Bezeichnung Folsäure bekannt. Es ist ein Zellvitamin, das für alle Wachstumsprozesse mit Zellteilungen bedeutsam ist. Gemeinsam mit Vitamin B12 und Vitamin B6 sorgt Folsäure zudem für den Abbau der toxischen Aminosäure Homocystein bzw. deren Umbau zu Methionin. Forschungen an Gaumspalten und Neuralrohrdefekten an Hunden haben ergeben, dass die Verwendung von Folsäure bei trächtigen Hündinnen bzw. Welpen das Risiko vermindert und deswegen empfehlenswert ist.
Vitamin B9 unterstützt die Zellerneuerung im Darm und trägt zur Heilung von Schäden in der Darmwand bei. Ein Mangel kann zu Entzündungen, Anämie und Leaky Gut führen.
Ist für Wachstum, Zellteilung sowie Produktion von DNS und RNS wichtig. Steigert den Milchfluss bei stillenden Müttern. Schützt gegen Darmparasiten und vor Lebensmittelvergiftungen. Beugt Anämie vor. Wichtig für den Aufbau der roten Blutkörperchen. Hilft beim Eiweißstoffwechsel. Notwendig für die Verwertung von Zucker und Aminosäuren.
Mangelerscheinungen: Anämie, Anorexie, Gewichtsverlust, geschwollene Zunge
Quellen: Leber, Nieren, Spinat, Spargel, Karotten, Eigelb, Kürbis, Avocado, Bohnen. dunkelgrünes Blattgemüse.
Bedarf: 4 Mikrogramm/kg Körpergewicht/Tag
Vitamin B12 (Cobalamin) – für die Zellerneuerung Vitamin B12 wird auch Cobalamin genannt und ist wichtig für die Zellerneuerung und für gesunde Nerven. Zudem ist Vitamin B12 wichtig, damit Folsäure überhaupt aktiviert werden kann. Die Aufnahme von Vitamin B12 erfolgt mithilfe eines Intrinsic Faktors aus dem Magen, geringe Mengen können auch im Darm aufgenommen werden. Vitamin B12 trägt wesentlich zur Gesundheit der Darmschleimhaut und zur Bildung roter Blutkörperchen bei. Ein Mangel kann zu Verdauungsstörungen und Anämie führen.
Als einziges von den wasserlöslichen Vitaminen kann es im Körper gespeichert werden und enthält als einziges Vitamin Spuren von essentiellen Mineralstoffen (Cobalt). Wird durch den Magen nur mit Hilfe von Salzsäure aufgenommen und braucht Kalzium, um vom Körper richtig verwertet zu werden. Hilft Fette, Kohlenhydrate und Eiweiß richtig verwerten. Bildet und regeneriert rote Blutkörperchen, beugt Anämie vor. Steigert Wachstum und Appetit. Erhält ein gesundes Nervensystem. Mildert Reizbarkeit und steigert die Energie. Lichtempfindlich aber wenig hitzeempfindlich.
Mangelerscheinungen: Unwahrscheinlich. Anämie, Müdigkeit, neurologische Störungen
Quellen: Leber, Innerein, alle Fleischsorten, Milch, Käse, Hefe
Bedarf: 0,5 Mikrogramm/kg Körpergewicht/Tag
Vitamin B13 Orotsäure
Sorgt für die Verwertung von Folsäure und Vitamin B12. Hilft im zellinternen Zellstoffwechsel, essentiell für DNS-Stoffwechsel, regeneriert geschädigte Leberzellen, verhindert die Bildung von Krebsgeschwülsten, entwickelt krebshemmende Substanzen, ist Schlepper für Magnesium, steigert die Blutzellbildung im Knochenmark.
Mangelerscheinungen: Müdigkeit, Arterienverkalkung
Quellen: vor allem Milchprodukte (in Schafsauermilch am höchsten), Leber, Wurzelgemüse.
Bedarf: nicht bekannt
Anregung zum Aufbau der Darmflora
Schnelle Eiweißverwertung in den Muskeln
Erhöhung der Gedächtnisleistung
Vitalisierung des gesamten Organismus (Herzleistung)
Erhöhte Zellregeneration in der Leber
Vitamin B15 Pangamsäure
Pangamsäure regt den Sauerstoffumsatz in den Gewebezellen an, verbessert die Sauerstoffversorgung vor allem bei erhöhter Muskeltätigkeit und vermindert Müdigkeitserscheinungen. Unterstützt den Leberstoffwechsel. Antioxidative Wirkung.
Mangelerscheinungen: nicht bekannt
Quellen: Bierhefe, unpolierter Reis, Vollkorn, Kürbiskerne, Sesamsamen.
Bedarf: nicht bekannt
Symptome eines Vitamin-B-Mangels bei Hunden
Die Gruppe der B-Vitamine ist groß, doch ein Mangel zeigt sich häufig übereinstimmend durch folgende Symptome
Müdigkeit
depressive Störungen
Apathie
Verstärkung von allerlei Allergien
vorzeitiges Ergrauen
Haarausfall
Wachstumsstörungen
Muskelschwäche
Herz-, Kreislaufstörungen
erhöhte Infektionsanfälligkeit
Quellennachweis
Meyer/Zentek: Ernährung des Hundes, aktuelle Ausgabe
U.a. und in Abwandlung: https://www.drei-hunde-nacht.de/ernaehrung-barf/vitamine/vitamin-b/
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