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  • Sandra

Die vitalisierende Kraft der Natur: Wildkräuter für Hunde. Warum Dein Hund Wildkräuter in seinem Futter lieben wird

Aktualisiert: 15. Apr.



Keine Angst vor wilder Pflanzenpower! So gesund sind Wildkräuter im Napf.


Hast Du gewusst, dass Wildkräuter nicht nur für uns besonders lecker sind, sondern auch eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen für Deinen Hund bieten? Wünscht Du Dir auch eine naturnahe Ernährung für Deinen Hund? Dann integriere mehr Wildkräuter in Eure Futterroutine!


Frisch gepflückte Wildkräuter auf einer ausgestreckten Hand
Frische Wildkräuter dürfen täglich in den Hundenapf!

Die Vorteile von Wildkräutern in der Ernährung von Hunden

Die Welt der Wildkräuter bietet weit mehr als nur eine Augenweide für uns Menschen; sie kann auch einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheit und zum Wohlbefinden unserer Hunde leisten. Als Teil einer ausgewogenen Ernährung können Wildkräuter tatsächlich einen beeindruckenden Nutzen für Deinen Hund haben:

  • Wildkräuter sind eine natürliche Ergänzung, die die Gesundheit unterstützt

  • Wildkräuter sorgen für kulinarische Abwechslung im Fressnapf

  • Wildkräuter können eine wunderbare Unterstützung bei kleineren Beschwerden sein

  • Wildkräuter bereichern ganz bestimmt auch Dein Leben und das Deines Hundes :-)


Probiere es einfach aus!


Jedes Wildkraut ist eine Schatzkiste voller Nährstoffe

Wildkräuter sind eine reichhaltige Quelle an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Antioxidantien. Einige, wie bspw. die Brennnessel enthalten auch beachtliche Mengen an Eiweiß.Wild wachsende Pflanzen enthalten immer wesentlich höhere Konzentrationen an sekundären Pflanzenstoffen als kultivierte. Diese auch neuerdings als "spezialisierte Metabolite" bezeichneten Stoffe sind unentbehrlich für ein funktionierendes Immunsystem und die allgemeine Vitalität des Hundes.


Verbesserung der Verdauung

Viele Wildkräuter besitzen einen hohen natürlichen Enzymgehalt und bieten präbiotische Fasern, die eine gesunde Darmflora fördern und somit eine optimale Verdauung unterstützen. Kräuter im Futter wie Kamille oder Fenchel können auch helfen, Unwohlsein und Gasbildung zu reduzieren.


Natürliche entzündungshemmende Wirkung

Die entzündungshemmenden Eigenschaften einiger Wildkräuter können bei Hunden mit entzündlichen Zuständen, wie Arthritis, von besonderem Nutzen sein. Kurkuma und Ingwer sind nur zwei bekannte Beispiele für Kräuter, die die natürliche Reaktion des Körpers auf Entzündungen unterstützen können. Aber Ingwer und Kurkuma wachsen nicht vor unserer Haustür. Wenn Du einheimische, entzündungshemmende Kräuter suchst, wirst Du sicher auch in Deiner Region fündig. Hier ein paar Beispiele:


Bei Entzündungen der Magen-Darm-Schleimhaut: Kamille, Gänsefingerkraut

Allgemeinen, entzündlichen Hautproblemen: Birkenrinde, Gänseblümchen, Kamille, Echter Ehrenpreis, Salbei, Vogelmiere u.v.a. Hier wirken häufig Gerbstoffe der Wildkräuter auf entzündete, nässende Hautstellen und geschädigte Schleimhäute. Ätherische Öle wirken hingegen anti-bakteriell. Schleimstoffe wirken reizlindernd. Das Aucubin, das z. B. im Spitzwegerich und im Echten Ehrenpreis vorkommt, wird erfolgreich gegen juckende Ekzeme verwendet.

Entzündungen der Harnwege: Ackerschachtelhalm, Goldrute, Hauhechel. Hier wirken vor allem Phenole und Hydrochinone entzündungshemmend.

Unterstützung der Entgiftungsprozesse:

Leber und Nieren sind die primären Entgiftungsorgane des Körpers, und Wildkräuter wie Mariendistel, Löwenzahn, Hauhechel, Schafgarbe und viele andere können ihre Funktion unterstützen. Mariendistelsamen bspw. enthalten Silymarin, einen Wirkstoffkomplex, der die Leberzellen vor Schäden schützen und die Regeneration fördern kann.


Wildkräuter für Hunde sind nachhaltig und natürlich

Eines der übergeordneten Prinzipien in der Fütterung unserer Hunde ist für mich die Nähe zur Natur. Wildkräuter, die aus einer unberührten Umgebung stammen, sind frei von zugesetzen Pestiziden und künstlichen Düngemitteln und stellen somit eine reine und nachhaltige Ressource dar. Eine naturnahe Ernährung für unsere Hunde ist gesund und steigert immer das Wohlbefinden der Tiere. Wildkräuter verfügen noch über eine Vielzahl von Nährstoffen, die in der konventionellen Hundefütterung oft fehlen.

Sie ergänzen ganz wunderbar fehlende Wirk- und Vitalstoffe und sind sogar noch kostenfrei erhältlich.


Knoblauchsrauke und bitteres Schaumkraut im Hundenapf mit Kräuterschere
Im Frühjahr ist das Angebot an Wildkräutern besonders groß

Kultivierte Pflanzen und wilde Vertrete derselben Spezies weisen häufig sehr unterschiedliche Wirkstoffgehalt auf. Wildpflanzen, die in ihrer natürlichen Umgebung ohne menschlichen Einfluss gedeihen, entwickeln eine höhere Konzentration an sekundären Pflanzenstoffen wie Polyphenolen, Flavonoiden und anderen antioxidativen Verbindungen. Dies wird teilweise darauf zurückgeführt, dass sie sich – ohne den Schutz und die Unterstützung der kontrollierten Anbaubedingungen – intensiver gegen Umweltstressoren wie Schädlinge und Krankheitserreger behaupten müssen. Hierdurch entwicklen sie mehr der sogenannten sekundären Pflanzenstoffe, wie bspw. Bitterstoffe, Gerbstoffe, Senfölglycoside und ätherische Öle. Auf der anderen Seite können einige kultivierte Pflanzen durch Züchtung auf eine gesteigerte Produktion bestimmter Wirkstoffe optimiert werden, obwohl häufig der Geschmack, eine gewisse "Süße" und das schnelle Wachstum im Vordergrund der Züchtungsbemühungen stehen. Außerdem ist es wichtig, den Einfluss von Bodenqualität, Düngung und Erntemethoden auf den Nährstoffgehalt zu beachten, der sowohl bei Wildkräutern als auch bei Zuchtpflanzen je nach Umgebung beträchtlich variieren kann.


Nun stelle ich Dir eine Liste sorgfältig ausgewählter Wildkräuter vor, die aufgrund ihrer hohen Konzentration an wertvollen Nährstoffen und sekundären Pflanzenstoffen einen Vergleich mit ihren kultivierten Pendants verdienen. Diese Kräuter können, je nach individuellen Bedürfnissen Deines Hundes, einen positiven Beitrag zu einem gesunden Ernährungsplan leisten.


Löwenzahn Taraxacum officinale

  • Wildform: Reich an Vitaminen (A, C, K), an Mineralien wie Eisen und Kalium, viele Bitterstoffe unterstützen die Leberfunktion und die Verdauung.

  • Kultivierte Form: als Salatpflanze oft auf italienischen Märkten zu finden, jedoch weniger intensiv im Geschmack und weniger Bitterstoffe; Nährstoffgehalt kann aufgrund optimierter Anbaubedingungen variieren.

Brennnessel Urtica dioica

  • Wildform: Enthält hohe Mengen an Eisen, Magnesium und Vitamine der B-Gruppe, ist bekannt für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften.

  • Kultivierte Form: Selten angebaut, doch kann sie weniger intensiv im Geschmack sein und möglicherweise über einen geringeren Mineralstoffgehalt verfügen. Samen und Pflanzen sind in spezialisierten Gärtnereien erhältlich!

Vogelmiere Stellaria media

  • Wildform: Hoher Gehalt an Omega-3-Fettsäuren und Vitaminen wie C; wirkt beruhigend auf Verdauungstrakt und Haut.

  • Kultivierte Form: Normalerweise nicht in Zucht vorhanden, da sie eine weitverbreitete Wildpflanze ist.

Schafgarbe Achillea millefolium

  • Wildform: Reiche Quelle von Flavonoiden; kann bei der Verdauung helfen und besitzt eine krampflösende Wirkung.

  • Kultivierte Form: Ähnlich in der Zusammensetzung, allerdings möglicherweise mit geringerer Konzentration an aktiven Inhaltsstoffen, meist nur als Zierblume gepflegt.

Spitzwegerich Plantago lanceolata

  • Wildform: Enthält Schleimstoffe, die bei der Heilung von Hautverletzungen und im Magen-Darm-Trakt unterstützend sein können; antibakteriell wirksam, vielfältig äußerlich und innerlich eiinsetzbar.

  • Kultivierte Form: Eine kultivierte Variante ist unüblich, da er hauptsächlich wild vorkommt. Statt der Samen(hüllen) der heimischen Wegereich-Arten wird zur Darmpflege, gegen Durchfall und Verstopfung oftmals der indische Wegerich Samen verwendet (Plantago ovata)

Gänseblümchen Bellis perennis

  • Wildform: Enthält diverse Mineralien und ist bekannt für seine entzündungshemmenden Eigenschaften.

  • Kultivierte Form: In Gärten oft als Zierpflanze zu finden, wobei weniger Wert auf die medizinischen Eigenschaften als auf die schönen Blütenköpfe und ihre Farbprägung gelegt wird.

Jedes Wildkraut bietet faszinierende Eigenschaften, die, korrekt angewandt, das Wohlbefinden und die Vitalität Deines Hundes bereichern können. Die Kenntnis der richtigen Dosierung und Anwendungsweise ist ausschlaggebend, um die Vorteile dieser Pflanzen zu maximieren und unerwünschte Wirkungen zu vermeiden.


Willst du mehr über Wildkräuter erfahren? Dann komm mit mir auf eine geführte Wanderung! Hier bei der Wildkräuterwelt Kronberg kannst du die aktuellen Termine für 2024 einsehen und gleich einen Platz buchen!




Du glaubst, dass Dein Hund keine Wildpflanzen fressen mag?

Kennst Du das auch? Im Frühjahr gibt es viele Hunde, die einfach ganz verrückt sind auf das frische Grün – was glaubst Du, warum das wohl so ist? Ich bin überzeugt davon, dass es ihnen auch einfach gut schmeckt! Probiere doch einmal selbst eine frische Quecke oder die neuen Knospen der Wildrose oder Brombeere! Und???

Im Gegensatz zu unseren Hunden trauen wir uns oft nur einfach nicht, beherzt zuzugreifen!


Es mag zunächst überraschend erscheinen, doch der Verzehr von Pflanzen entspricht einem natürlichen Instinkt vieler Hunde. Sie sind nach neuestem wissenschaftlichen Erkenntnisstand zwar Allesfresser mit einer Ausrichtung auf Fleisch, jedoch zeigt ihr gelegentliches Grasen, dass pflanzliche Kost durchaus einen Platz in ihrer Ernährung hat. Die meisten Hunde lieben frische Pflanzenkost, doch allzu oft hindern wir sie daran, ihrem natürlichen Bedürfnis nachzugehen, wenn sie genüsslich "grasen" oder im Garten an Pflanzen knabbern möchten. Wildwachsende Pflanzen können eine Quelle wertvoller Nährstoffe für Sie darstellen, nach der sie oft ganz instinktiv suchen.


Wenn Dein Hund jedoch scheinbar immer wieder nach bestimmten Wildpflanzen sucht, so kann dies aber auch ein Hinweis auf einen individuellen Bedarf bzw. einen Mangel sein. Manchmal fressen Hunde Gras, um Magenbeschwerden zu lindern, zu hohe Säurewerte im Magen abzumildern oder um ihre Verdauung zu fördern, da die Bitterstoffe und Ballaststoffe die Darmaktivität anregen.


Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die Pflanzen, die Dein Hund zu sich nimmt, frei von Schadstoffen wie Pestiziden und vorallem nicht toxisch sind! Informiere Dich über die Pflanzen in Deinem Garten, in eurem "Gassi-Revier" und schau Dir genau an, zu welchen es Deinen Hund immer wieder hinzieht. Bist Du unsicher im Bestimmen der Pflanzenart, buche einen Kurs oder nimm Jemanden mit auf Eure Spaziergänge, der sich damit auskennt. Es macht unglaublich viel Spaß in die Welt der Wildkräuter tiefer einzutauchen!

Die richtige Auswahl treffen

Wichtig ist es, nur sichere und geeignete Wildkräuter zu wählen und diese in angemessenen Mengen zu verwenden. Denn selbst nicht alle "harmlosen" Küchenkräuter sind für alle Hunde verträglich; einige, wie z. B. Zwiebelgewächse, können in zu großer Menge sogar giftig sein und einige Würzkräuter dürfen aufgrund ihrer wehetreibenden Eigenschaften nicht an trächtige Tiere verfüttert werden. Daher sollte die Integration von Kräutern in die Ernährung immer mit Bedacht und Wissen erfolgen.


Dosierung

Die übliche Dosierung von frischen Wildkräutern für Hunde beträgt zwischen 1 – 5,0 g pro Tag, je nach Größe des Tieres und verwendetem Wildkraut. Eine maximale Fütterungsdauer wie beispielsweise bei therapeutisch wirksamen Kräutern gibt es hier nicht, solange Du ständig variierst, immer wieder unterschiedliche Kräuter verwendest und geringe Mengen verfütterst!

Eine Hilfe zur Dosierung geben Dir folgende Angaben. Die Menge ist jeweils individuell nach Vorlieben und Verträglichkeit auf Deinen Hund abzustimmen:


Kleiner Hund: 1 – 2 g pro Tag

Mittlerer Hund: 3 – 5 g gemischte Wildkräuter pro Tag

Großer Hund: ca. 5 g gemischte Wildkräuter pro Tag


Doch wieviel sind jetzt 5 g Wildkräuter genau? Eine Handvoll? Mehr, weniger? Oft verschätzt man sich nämlich ganz schön. Zur Kontrolle eignen sich gut digitale Küchenwaagen, die es schon für ca. 10,- EUR zu kaufen gibt. Achte dabei darauf, dass eine solche Waage in möglichst kleinen Schritten wiegen kann (meine wiegt in 0.1 Gramm Schritten).

Die Wildkräutermenge auf meiner Hand (erstes Bild in diesem Blogbeitrag) hatte übrigens ein Gewicht von nur 3.5 Gramm!


Und wie immer: Du bist für Dein Tier verantwortlich: Bei allen unklaren Beschwerden deines Hundes, die nicht nach eins, zwei Tagen wieder verschwunden sind, wende dich an eine(n) Tierheilpraktiker(in), Ernährungstherapeut(in) oder Tierarzt/Tierärztin, um die Symptome abklären zu lassen.

Aber jetzt: los gehts! Worauf wartest Du noch?




Quellen:

Insbesondere Angaben zur Dosierung sind folgender Literatur entnommen:


J. Reichling, M. Frater-Schröder, R. Saller u. a.: Heilpflanzenkunde für die Veterinärpraxis (2016)

A. Nadig: Heilpflanzen für Hunde (2018)

C. Brendieck-Worm, M. F. Melzig: Phytotherapie in der Tiermedizin (2021)


Disclaimer: 

Die Inhalte in diesen Artikeln dienen nur zu Informationszwecken und ersetzen keinen tierärztlichen Rat. Die Angaben in diesen Beiträgen entsprechen dem derzeitigen Wissensstand und wurden sorgfältig recherchiert. Dennoch kann für jeweils gemachte Aussagen und Therapieempfehlungen keine Gewähr von mir übernommen werden. Eine naturheilkundliche Behandlung stellt eine unterstützende Maßnahme dar und ersetzt bei Krankheiten keinesfalls den Besuch beim Tierarzt. In jedem Anwendungsfall ist im Vorfeld ein(e) erfahrene(r) Tierarzt/Tierärztin hinzuzuziehen. Ich hafte nicht für Personen-, Tier-, Sach- und Vermögensschäden.




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