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Sandra

PVE – Protein-Verlust-Enteropathie beim Hund

Aktualisiert: 29. März

Das Eiweißverlustsyndrom - eine seltene, aber schwere Erkrankung von Hunden


Protein-Verlust-Enteropathie (PVE) beim Hund ist ein ernstes gesundheitliches Problem. In diesem Blogbeitrag werden wir uns detailliert mit den Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankung beschäftigen. Wir werden auch einen Blick auf Präventionsmaßnahmen und die Rolle der Ernährung werfen.

Bei der PVE handelt es sich um eine Erkrankung des Darmtrakts, bei der Proteine aus dem Körper des Hundes verloren gehen. Die Symptome können von Durchfall und Erbrechen bis hin zu Gewichtsverlust und Dehydration sowie Ödemen reichen.

Kleiner Husky am Futternapf

Was ist Protein-Verlust-Enteropathie?

Protein-Verlust-Enteropathie (PVE) oder PLE (engl. protein-losing enteropathy) ist eine chronische Erkrankung des Darms, die bei Hunden auftreten kann und durch einen Verlust von Proteinen im Darm gekennzeichnet ist. Die Krankheit kann jeden Hund betreffen, unabhängig von Rasse oder Alter. Es gibt jedoch bestimmte Hunderassen wie Soft Coated Wheaten Terrier, den Basenji und den Norwegischen Lundehund, die aufgrund ihrer genetischen Veranlagung anfälliger für eine PVE sind.


Welche Symptome gibt es bei Hunden, die an Protein-Verlust-Enteropathie leiden?

Hunde, die an Protein-Verlust-Enteropathie leiden, können eine Vielzahl von Symptomen aufweisen. Ein häufiges Anzeichen ist Durchfall, der oft chronisch wird und trotz Behandlung nicht besser wird. Die Hunde können Gewicht verlieren, häufig erbrechen und an Appetitlosigkeit leiden. Ein weiteres Anzeichen ist das Auftreten von Ödemen, insbesondere im Kopf- und Halsbereich, Bauch und den Beinen. Darüber hinaus können Hunde, die an Protein-Verlust-Enteropathie leiden, lethargisch und schwach sein und sich allgemein unwohl fühlen. Kein Wunder, denn eine PVE, die aufgrund einer Darmentzündung entsteht, verursacht u. U. auch starke Schmerzen.

Es ist wichtig, die Symptome frühzeitig zu erkennen und einen Tierarzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und eine geeignete Behandlung zu beginnen. Eine schnelle Diagnose kann dazu beitragen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und dem Hund ein längeres Leben zu ermöglichen.


Wie wird Protein-Verlust-Enteropathie diagnostiziert?

Um Protein-Verlust-Enteropathie beim Hund zu diagnostizieren, gibt es verschiedene Untersuchungsmethoden. Zunächst wird eine gründliche klinische Untersuchung durchgeführt, um den Zustand des Hundes zu beurteilen und mögliche Ursachen auszuschließen. Anschließend erfolgt eine Blutuntersuchung, um den Gesamtproteingehalt im Blut sowie die Konzentration von Albumin und Globulin zu messen.


Warum sind ausgerechnet die beiden Proteine Albumin und Globulin bei einer PVE von Bedeutung?

Albumin und Globulin sind Proteine, die im Blutplasma von Hunden vorkommen und wichtig für die Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks im Blutkreislauf sowie für die Regulation des Immunsystems sind. Im Falle einer PVE können sowohl Albumin als auch Globulin in erhöhter Menge aus dem Körper über den Darm verloren gehen.

Im Falle einer PVE können sowohl Albumin als auch Globulin in erhöhter Menge aus dem Körper über den Darm verloren gehen

Albumin ist das am häufigsten vorkommende Protein im Blut und hat die Funktion, Flüssigkeit im Blutkreislauf zurückzuhalten und damit zur Aufrechterhaltung des Blutvolumens und des osmotischen Drucks beizutragen. Ein niedriger Albuminspiegel im Blut kann bei Hunden zu Ödemen, also Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe, führen, was häufig bei Hunden mit PVE beobachtet wird.

Globuline sind Proteine, die das Immunsystem unterstützen, indem sie Antikörper produzieren und Infektionen bekämpfen. Ein niedriger Globulinspiegel kann das Immunsystem des Hundes beeinträchtigen und ihn anfälliger für Infektionen machen.

Wenn bei einem Hund PVE diagnostiziert wird, ist es wichtig, den Albumin- und Globulinspiegel im Blut zu überwachen, um sicherzustellen, dass sie nicht zu stark vermindert sind.


Eine niedrige Konzentration dieser Proteine im Blutbild kann demnach auf eine Protein-Verlust-Enteropathie hinweisen.


Proteine können nicht nur über den Darm verloren gehen, sondern auch übermässig über die Nieren ausgeschieden werden. Um die genaue Ursache zu identifizieren, muss demnach auch eine Untersuchung der Nierenwerte udn des Urins erfolgen.

Weiterhin muss eine Kotuntersuchung durchgeführt werden, um das Vorhandensein von Parasiten oder Bakterien auszuschließen, die die Durchfälle und Schleimhautschädigungen verursachen.

In einigen Fällen kann eine Biopsie des Dünndarms erforderlich sein, um das Ausmaß der Schädigung der Darmwand zu bestimmen und andere Erkrankungen wie Tumore auszuschließen. Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um die bestmögliche Behandlung für den Hund einzuleiten und Komplikationen zu vermeiden.



Ursachen von Protein-Verlust-Enteropathie

Es gibt verschiedene Faktoren, die zur Entstehung einer PVE beitragen können. Dazu gehören unter anderem:

  • Infektionen des Darms mit Bakterien oder Viren

  • sowie parasitäre Infektionen wie eine Giardiose

  • Haken- und Peitschenwürmer

  • Leberinsuffizienz

  • Tumore

  • Lymphom

  • Herzinsuffizienz

  • Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Lebensmitteln oder Inhaltsstoffen im Futter.

  • Futtermittelallergie

  • Verminderte Verdauungsleistung durch EPI - dadurch Darmüberlastung/Dysbiose

  • Genetische Disposition

  • Autoimmunerkrankung (gegen körpereigene Proteine / Darmschleimhaut / Mikrobiom)

  • Chronische Darmentzündung

Die Diagnose erfolgt im Ausschlussverfahren. Das heißt, es müssen nach und nach alle Faktoren überprüft und ausgeschlossen werden. Tumore udn Geschwüre können nur endoskopisch sicher nachgewiesen werden.


Welche Rolle spielt eine mögliche IBD bei der Entwicklung einer PLE?

Eine IBD (entzündliche Darmerkrankung) kann eine wichtige Rolle bei der Entwicklung einer PLE spielen. Bei Hunden mit chronischer IBD kommt es häufig zu Entzündungen im Darmtrakt, die wiederum den Proteinverlust fördern können. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung einer IBD ist daher entscheidend, um das Risiko für eine PLE zu reduzieren oder sogar ganz zu vermeiden.


Welche Behandlungsmethoden gibt es für Protein-Verlust-Enteropathie bei Hunden?

Sobald die Diagnose einer Protein-Verlust-Enteropathie gestellt wurde, muss schnell gehandelt werden. Die Behandlung besteht in erster Linie darin, das verlorene Protein durch spezielle Futtermittel oder mittels einer Infusionstherapie wieder zuzuführen sowie eventuelle Grunderkrankungen, v. a. aber auch die Herzinsuffizenz sowie den Parasitenbefall zu behandeln.

In milden Fällen kann eine Umstellung auf eine sehr fettarme Diät helfen, den Proteinverlust auszugleichen. In schwereren Fällen wird eine Infusion von Albumin notwendig sein, um das fehlende Protein im Körper des Hundes zu ersetzen. Auch Steroide und Immunsuppressiva können eingesetzt werden, um Entzündungen im Darmtrakt zu reduzieren und den Proteinverlust zu stoppen. Behandelt wird häufig mit Metronidazol oder Immunsuppressiva-Kombinationen aus Prednisolon und Azathiopin bzw. Prednisolon und Clorambuzil (Wirkeintritt nach 7 - 12 Tagen zu erwarten).


Eine diagnostizierte PLE führt zu einem erheblichen Proteinverlust im Körper des Hundes. Um diesen Verlust kontinuirlich auszugleichen, ist es wichtig, dass der Hund eine besonders hochverdauliche, proteinreiche Ernährung erhält. Fette können die Aufnahme von Nährstoffen erschweren und den Verdauungsprozess beeinträchtigen. Daher wird bei einer diagnostizierten PLE empfohlen, den Hund extrem fettarm zu ernähren. Das bedeutet nicht nur das Weglassen von offensichtlich fetthaltigem Fleisch und fetten Milchprodukten, sondern auch die Vermeidung versteckter Fette in Futtermitteln wie Getreide und Nüssen. Eine fettarme Diät ermöglicht dem Darmtrakt des Hundes eine bessere Absorption von Nährstoffen und trägt dazu bei, den Proteinverlust auszugleichen und einen Mangel an wichtigen Vitaminen und Mineralien zu verhindern. Eine extrem proteinreiche Ernährung erhöht aber auch die Belastung des Körpers mit Eiweißabbauprodukten wie Harnstoff und Ammoniak, weshalb auf eine gut austarierte Rationsgestaltung zu achten ist. Die Behandlung der PLE kann ein langfristiger Prozess sein und erfordert regelmäßige Untersuchungen zur Kontrolle (Blutbild), um sicherzustellen, dass der Hund auf dem Weg der Besserung bzw. sein Zustand stabil ist. Die limitierte Fütterung birgt die Gefahr einer Unterversorgung v.a. mit fettlöslichen Vitaminen, Fettsäuren und einigen Mineralien sowie Spurenlementen, sodass auch diesbezüglich eine entsprechende Blutdiagnostik empfohlen werden kann.


Diät für Hunde mit PLE

Fette und Proteine werden im Darm durch unterschiedliche Enzyme und Mechanismen verdaut und absorbiert. Eine fettreiche Ernährung kann die Verdauung der Proteine beeinträchtigen – bei einer PLE möchte man jedoch genau die Zufuhr und Aufnahme von Eiweißen fördern.


Die Nahrungsmittel, die reich an Fett sind, können auch die Ausschüttung von Hormonen im Körper erhöhen, die die Produktion von Pankreas-Enzymen stimulieren, um Fett abzubauen. Diese Enzyme können jedoch auch Teile der Schleimhaut im Darm angreifen, was zu einer Störung der Proteinabsorption im Falle einer IBD führt.


Die Rolle der Pankreas-Enzyme bei der Fett- und Proteinverdauung

Die Hormone, die die Pankreas-Enzyme zur Verdauung von Nahrung stimulieren, umfassen Cholezystokinin (CCK), Sekretin und Gastrin.

Cholezystokinin wird von Zellen im oberen Teil des Dünndarms freigesetzt, wenn der Nahrungsbrei Fett und Protein enthält. CCK stimuliert die Freisetzung von Enzymen aus der Bauchspeicheldrüse, um Fette und Proteine in kleinere Einheiten aufzuspalten, die vom Körper effektiv und effizient absorbiert werden können.

Sekretin wird von Zellen im Zwölffingerdarm freigesetzt und stimuliert die Freisetzung von Bikarbonat und Wasser aus der Bauchspeicheldrüse, um den sauren Mageninhalt zu neutralisieren, wenn er in den Dünndarm gelangt. Das Bikarbonat hilft auch bei der Neutralisation von Magensäure, die in den Dünndarm gelangt.

Gastrin wird von spezialisierten Zellen im Magen freigesetzt, um die Freisetzung von Magensäure zu stimulieren und die Verdauung im Magen zu fördern. Gastrin stimuliert auch die Freisetzung von Bikarbonat aus den Pankreaszellen, um die neutralisierende Wirkung des Bikarbonats im Dünndarm zu erhöhen.

Diese Hormone arbeiten zusammen, um den Verdauungsprozess im Körper zu regulieren und sicherzustellen, dass Nährstoffe effektiv abgebaut und absorbiert werden können.


Eine fettreiche Nahrung kann zudem die Kontraktionen des Dünndarms (Peristaltik) mindern, was die Durchlaufzeit im Verdauungstrakt verlängert. Mit anderen Worten, es kann zu einer langsameren Darmpassage kommen, was das Risiko erhöht, dass Proteine im Darm fermentieren und damit zur Resorption verloren gehen.

Proteine sind komplexe Makromoleküle, die aus einer Kette von Aminosäuren bestehen. Im Normalfall werden Proteine im Darm durch spezielle Enzyme in kleinere Peptide und Aminosäuren abgebaut und dann vom Körper absorbiert.

Wenn jedoch eine fettreiche Ernährung erfolgt oder das Verdauungssystem wie bei einer PLE beeinträchtigt ist, können Proteine im Darm nicht ordnungsgemäß bzw. schnell genug abgebaut und resorbiert werden. In dieser Situation können stattdessen Bakterien im Darm die Proteine fermentieren.

Diese Fermentation führt unter Umständen zur Erhöhung des pH-Werts im Darm und in Folge zu einer Veränderung des Mikrobioms ("Dysbiose"). Die Darmschleimhäute, die eine natürliche Barriere darstellen, können durch eine Besiedlung mit unphysiologischen Keimen geschädigt werden, was zu einer erhöhten Permeabilität der Darmwand führt ("leaky gut"). Wenn Proteine und andere unvollständig verdauten Nährstoffe als zu große Partikel ins Blut gelangen, können sie eine Reaktion des Immunsystems auslösen, die zu Entzündungen, Allergien und Autoimmunerkrankungen führen kann.


Letztendlich kann eine PLE zu einer negativen Spirale führen, bei der eine reduzierte Verdauungseffizienz zu einer erhöhten Proteinausscheidung führt, was wiederum zu einem erhöhten Fermentationsprozess durch Bakterien führt. Deshalb ist es so wichtig, bei Hunden mit PLE eine fettarme Diät zu empfehlen, um eine effektive Nährstoffaufnahme und eine optimale Proteinaufnahme zu gewährleisten.


Lymphangiektasie bei einer PLE

Hunde mit PLE können eine sogenannte Lymphangiektasie entwickeln, eine Erkankung, bei der es zu einer Erweiterung und Leckage der Lymphgefäße im Darm kommt. Ein erhöhter Lymphdruck kann dazu führen, dass mehr Fette und Eiweiße über den Darm ausgeschieden werden, wodurch auch ein sekundärer Fettmangel auftreten kann. Sinkt der Albumingehalt stark ab, kommt es zu Ödemen oder Aszites (Bauchwassersucht).

Deshalb ist die Fütterung von Fetten bei Hunden mit PLE/ Lymphangiectasie ein heikles Thema. Einerseits benötigt der Hund Fette in seiner Ernährung, andererseits kann ein hoher Fettgehalt das bereits gestörte Lymphsystem zusätzlich belasten.


Zusammenstellung der Futterrationen

Die Ernährung eines Hundes mit diagnostizierter Protein-Losing-Enteropathie (PLE) ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung und einer schnellen Genesung. Empfohlen wird eine fettarme und adäquat proteinreiche Diät, um sicherzustellen, dass der Hund genügend Protein aus der Nahrung aufnimmt, um den Proteinverlust auszugleichen.

Für Hunde mit PLE können spezielle Diäten empfohlen werden, die leicht verdauliche Proteine enthalten, aber gleichzeitig sehr fettarm sind:


Leicht verdauliche Proteine

  • fettarmes Muskelfleisch vom Rind

  • fettarmes Hühnerfleisch und Pute (jeweils ohne Haut)

  • fettarme Fischsorten

  • hydrolysierte Proteine

  • fett- und laktosearme Milchprodukte

  • Umstellung auf bislang unbekannte Proteinquellen (Insektenprotein bspw.)

  • Eiweißisolate

  • Eier

  • Reis

Die individuelle Verträglichkeit ist zu beachten und die Diät konsequent über mehrere Wochen durchzuführen.


Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D in der Diät bei einer PLE

Omega-3-Fettsäuren als Entzündungshemmer

Omega-3-Fettsäuren, wie sie in Algenöl vorkommen, können bei der Behandlung von PLE eingesetzt werden. Omega-3-Fettsäuren sind wichtige Nährstoffe, die helfen, Entzündungen im Darm zu reduzieren und das Immunsystem zu regulieren.

Einige Studien haben gezeigt, dass die Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren wie DHA (Docosahexaensäure) und EPA (Eicosapentaensäure) bei Hunden mit PLE sehr vorteilhaft sein kann. DHA und EPA sind besonders wirksam bei der Verringerung von Entzündungen im Darm und bei der Unterstützung des Immunsystems. Sie können auch helfen, den Darm zu beruhigen und die Verdauungsfunktion zu verbessern.

Algenöl ist eine hervorragende Quelle für Omega-3-Fettsäuren und ist eine gute Option für Hunde mit PLE, die aufgrund ihrer Erkrankung keine allzu fettreichen Lebensmittel erhalten sollten. Es ist auch eine geeignete Option für Hunde, die allergisch auf Fischprodukte reagieren.

Es ist jedoch wichtig, die Dosierung von Algenöl und anderen Nahrungsergänzungsmitteln bei einer PLE mit einem Tierarzt oder Ernährungsberater abzustimmen. Eine Überdosierung von Omega-3-Fettsäuren oder anderen Nahrungsergänzungsmitteln kann negative Auswirkungen haben und zu gesundheitlichen Problemen führen.

Das Immunsystem mit Vitamin D unterstützen

Vitamin D hat eine wichtige Rolle bei der Behandlung von PLE bei Hunden. Es ist ein fettlösliches Vitamin, das für eine optimale Knochen- und Mineralstoffwechselgesundheit unerlässlich ist. Vitamin D ist auch wichtig bei der Regulierung von Entzündungsreaktionen, der Erhaltung eines gesunden Immunsystems und der Aufrechterhaltung der Integrität der Darmwand.

Hunde mit PLE leiden häufig unter einem erhöhten Verlust von Vitamin D aufgrund von Problemen mit der Aufnahme von Nährstoffen. Wenn das Tier nicht genug Vitamin D aufnimmt, kann es zu einer Störung des Mineralstoffwechsels bis hin zur Hämorrhagie kommen.

Um sicherzustellen, dass ein Hund mit PLE genügend Vitamin D erhält, kann es notwendig sein, dieses Vitamin über eine spezielle Diät oder Nahrungsergänzungsmittel zu verabreichen. Eine ausgewogene fettarme Diät kann den Bedarf des Hundes an Vitamin D teilweise decken, jedoch sind möglicherweise Ergänzungen erforderlich, insbesondere wenn der Hund unter Mangelerscheinungen leidet.

Es ist jedoch wichtig, die Dosierung und Art der Vitamin-D-Supplementierung mit einem Tierarzt oder einem Ernährungsberater für Tiere zu besprechen, da eine zu hohe Dosierung zu einer Hypervitaminose führen kann. Tierärzte können Bluttests durchführen, um den Vitamin-D-Spiegel zu messen.


Ernährungsumstellung

Sind alle anderen Auslöser der PLE identifiziert, eleminiert oder unter Behandlung muss eine Ernährungsumstellung die Gesundung des Darmsystem unterstützen. Hier kommt es auf eine gründliche Anamnese an, die genaue Beobachtung hinsichtlich Unverträglichkeiten (Führen eines Futtertagebuchs mit Eintragungen zu genauen Futtermenge, Befindlichkeit, Stressoren etc.) und vor allem auf einen langen Atem, da die Behandlung nicht Wochen sondern Monate in Anspruch nehmen wird. Langsames aber zielgerichtetes und diszipliniertees Vorgehen der Besitzer ist dabei mit ausschlaggebend für den Behandlungserfolg.

Dranbleiben und Durchhalten ist wichtig, denn ein geschädigter Darm benötigt zur Gesundung Zeit.

Ein zu schnelles Hinzufügen neuer Futterkopmoinenten oder gar radikale Umstellung sind unbedingt zu vermeiden! Eine kontinuirliche Überwachung der Blutwerte muss jedoch zwingend erfolgen.


Zusätzlich kann über eine Fellmineralanalyse der Versorgungszustand des Tieres langfristig beobachtet werden (chemische Analyse der tatsächlich aufgenommen Mineralien und Spurenelemente über das Fell, Analyseabstände halbjährlich).


Zusammenfassung PLE bei Hunden

Plasmaproteine gehen täglich durch den Niedergang der Zottenspitzen (Mausergewebe) verloren. Um den Verlust auszugleichen werden diese Eiweiße normalerweise resorbiert. Dieser Prozess kann durch eine sogenannte PLE oder Lymphangiektasie gestört sein:

Der Proteinverlust beschleunigt sich durch eine gestörte Schleimhautbarriere und eine veränderte intestinale Drainage der Lymphgefäße führt zum Rückfluss proteinreicher Lymphe in das Darmlumen. Außerdem gehen Eiweiße durch Blutungen verloren, wenn die Darmschleimhaut massiv geschädigt ist. In beiden Fällen entwickelt sich eine Hypoproteinämie. Eine intestinale Lymphangiektasie kann als primäre Störung des Lymphsystems oder sekundär zu einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung auftreten. Schwere entzündliche Infiltrate und Lipogranulome können den Lymphabfluss behindern. Normalerweise transportieren die intestinalen Lymphgefäße aufgenommene Fette von den Enterozyten über den Ductus thoracicus in den venösen Kreislauf. Wenn der lympho-venöse Fluss beeinträchtigt ist, kommt es zu einer Aufblähung. Überdehnte Milchdrüsen reißen auf und geben Darmlymphe (die Proteine, Lymphozyten, Fett und Cholesterin enthält) in das Lumen ab. Bei einigen Patienten führen die Lymphdefekte zu Abdominalergüssen und subkutanen Chylusansammlungen.



Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Protein-Verlust-Enteropathie eine ernste Erkrankung bei Hunden ist, die schnell behandelt werden sollte. Die Symptome können variieren, aber wenn Du bemerkst, dass Dein Hund anhaltenden Durchfall hat, Gewicht verliert und Schwellungen aufweist, solltest Du sofort einen Tierarzt aufsuchen. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten der PLE, einschließlich einer speziellen Diät und Medikamenten. Die Umstellung der Fütterung sehe ich als essenziell für eine nachhaltige Behandlung an.


Brauchst du Hilfe bei der Ernährung Deines kranken Hundes oder weißt nicht genau, ob Dein Futterplan (noch) der richtige bei der Erkrankung Deines Tieres ist? Ich helfe dir gerne weiter. Lass uns einfach dazu telefonieren … Vielleicht bis bald!


PS: Das Erstgespräch ist natürlich kostenfrei. Es dient dazu festzustellen, ob mein Angebot für Dich und Deinen Hund das passende ist. Sehr gerne beantworte ich auch alle Fragen zu meinem Beratungsangebot unverbindlich vorab per E-Mail. ​Hierzu schreib mir einfach eine Nachricht an napfnatura@mailbox.org.



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