Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund bestimmte Nahrungsmittel nicht verträgt, kann eine Ausschlussdiät – auch Eliminationsdiät genannt – der Schlüssel zur Lösung sein. Mein Ziel ist es, dir zu helfen, herauszufinden, welche Nahrungsmittel deinem Hund guttun und welche nicht.
In diesem Blogartikel erkläre ich dir, wie du diese Diät richtig durchführst und stehe dir dabei gerne jederzeit zur Seite.
Die Eliminationsdiät – der Goldstandard zur Diagnose einer Futtermittelallergie
Eine Ausschlussdiät hilft dir und deinem Hund, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder -allergien zu identifizieren. Indem du deinem Hund über einen bestimmten Zeitraum nur eine spezielle Fleisch- und eine Kohlenhydrat- oder Gemüsesorte gibst, kannst du beobachten, ob seine Symptome (wie Juckreiz oder -seltener – Verdauungsprobleme) sich bessern. Ich unterstütze dich dabei, die richtigen Schritte zu gehen, um deinem Hund zu helfen.
Es geht nicht nur um die Behandlung von Symptomen, sondern um eine ursächliche und nachhaltige Lösung.
Schritt für Schritt zur Ausschlussdiät
Hier sind einige hilfreiche Tipps zur Auswahl geeigneter Lebensmittel für eine Ausschlussdiät bei Hunden:
Schritt 1: Die richtigen Zutaten auswählen
Zusammen wählen wir eine Fleischsorte aus, die dein Hund noch nie gefressen hat:
Wir suchen nach Fleischsorten, die dein Hund bisher noch nicht gefressen hat: Exotische Sorten wie Känguru, Strauß, Lamm oder Ziege sind oft gute Optionen.
Überlege, ob Pferd oder Kaninchen geeignet sind, da diese Fleischsorten weniger häufig gefüttert werden.
Schritt 2: Kohlenhydrate und Gemüse
Kombiniere das Fleisch mit einer Kohlenhydrat- oder Gemüsesorte, die ebenfalls neu für deinen Hund ist – vielleicht Amaranth, Quinoa oder Süßkartoffel? Überlege bitte genau, was dein Hund noch nie gefressen hat. Oftmals gute Optionen sind:
Quinoa
Amaranth
Buchweizen
Süßkartoffeln
Hirse
Pastinake
Diese Sorten sind zudem gut verträglich und liefern wertvolle Nährstoffe.
Schritt 3: Die Energiezufuhr im Blick behalten. Wir achten auf die Fette!
Ist das ausgewählte Fleisch sehr mager, wie beispielsweise Hirsch- oder Pferdefleisch, kann es notwendig sein, entsprechendes Fett hinzuzufügen. Falls Innereien von dem fleischliefernden Tier verfügbar sind, können wir diese ebenfalls nutzen, um Vitamine und wichtige Spurenelemente, wie zum Beispiel Zink zuzuführen.
Schritt 4: Ausdauer ist gefragt! Reduzierte Fütterung über Wochen
Du fütterst deinen Hund nun insgesamt 6 – 8 Wochen lang nur diese Zutaten. Während dieser Zeit gibt es keine Leckerlis, keinen „Tischabfall“ und keine zusätzlichen Nahrungsmittel. Auch Medikamente wie Kortison müssen während der Ausschlussdiät vermieden werden. Wenn du unsicher bist, ob dies im Einzelfall umsetzbar ist, lass es mich wissen – ich berate dich gern.
Schritt 5: Einmal ist keinmal ? Doch! Lass keine Ausnahmen zu!
Lass in dieser Zeit keine Ausnahmen zu! Auch nicht beim Thema Leckerli. Wenn dein Hund nicht ohne Leckerlis auskommt, kannst du die erlaubten Zutaten nutzen, um selbst Leckerlis herzustellen. So kannst du auch anderen Familienmitgliedern oder Freunden eine Möglichkeit geben, deinem Hund kleine Belohnungen zu geben, ohne die Diät zu brechen. Ich helfe dir gerne, einfache Rezepte zu finden!
Alle Leckerlis während der Diät müssen die gewählten Zutaten enthalten. Es ist ratsam, sie selbst herzustellen, um die Kontrolle über die Inhaltsstoffe zu behalten.
Übliche, industriell gefertigtes Hundeleckerlis könnten "verbotene" Zutaten enthalten.
Schritt 6: Symptome beobachten – Besserung in Sicht?
Nach etwa 3–4 Wochen solltest du eine Besserung der Symptome feststellen können. Falls nicht, können auch Umweltallergien statt Futtermittelallergien die Ursache sein. Wenn die Symptome nachlassen, ist es wichtig, die Diät weiterhin strikt einzuhalten, um deinem Hund zu helfen, sich vollständig zu erholen.
Die Phase des Austestens – die Provokation bei einer Ausschlussdiät für Hunde
Nach den 6 – 8 Wochen folgt die entscheidende Phase des Austestens. Auch hier bei diesem Prozess bin ich an deiner Seite, um nacheinander die Verträglichkeit neuer Nahrungsmittel zu testen. Dabei ist es wichtig, immer nur eine Zutat gleichzeitig einzuführen, um nachvollziehen zu können, ob dein Hund reagiert.
Futtertagebuch führen Jetzt ist ein Futtertagebuch sehr wichtig! Halte täglich schriftlich fest, welche Zutat du hinzufügst und welche Veränderungen du am Verhalten, Kot oder Juckreiz deines Hundes beobachtest. Ich unterstütze dich in der Analyse der Daten.
Praktisches Beispiel Wenn du nach der Ausschlussdiät testen möchtest, ob dein Hund Hühnerfleisch verträgt, ersetzen wir einfach die bisherige Fleischsorte durch Huhn. Halte die Kohlenhydratquelle gleich und beobachte die Reaktionen deines Hundes. Ich empfehle, Beobachtungen über ein bis zwei Wochen zu dokumentieren.
Droht nicht eine Mangelernährung während einer Ausschlussdiät?
Eine Ausschlussdiät führt für den Zeitraum von 8 Wochen zu einer Form der Mangelernährung, was für erwachsene Hunde meist kein Problem darstellt. Bei Welpen, Junghunden und allen besonders kranken und schwachen Tieren sollte man besonders vorsichtig sein. Genau für diese Hunde biete ich eine sorgsame Begleitung der Diät an, um sicherzustellen, dass sie alle nötigen Nährstoffe erhalten.
Wenn du während der Ausschlussdiät Unsicherheiten hast oder Bedenken hinsichtlich möglicher Nährstoffmängel aufkommen, zögere nicht, mich zu kontaktieren. Ich helfe dir gerne weiter, damit dein Hund auch in dieser Zeit die beste Ernährung für ihn erhält!
Ich hoffe, dieser Leitfaden unterstützt dich dabei, eine strikte Ausschlussdiät für deinen Hund durchzuführen, sodass er bald wieder gesund und munter durch den Alltag flitzen kann!
Fragen zur Ausschlussdiät bei Hunden
Warum übliche Futtermittel und hypoallergenes Futter für die Ausschlussdiät ungeeignet sind
Wenn du eine Ausschlussdiät für deinen Hund in Erwägung ziehst, kann es verlockend erscheinen, auf gängige handelsübliche Futtermittel, einschließlich spezieller diätetischer Sorten vom Tierarzt oder hypoallergenem Futter zurückzugreifen. Doch dieses Vorgehen kann in vielen Fällen problematisch sein. Hier sind die Gründe, warum diese Futtersorten oft nicht die beste Wahl sind:
1. Verborgene Allergene und Unverträglichkeiten
Viele handelsübliche Trocken- und Nassfutter enthalten eine Vielzahl von Zutaten, die Allergene beinhalten können, auch wenn sie als „hypoallergen“ beworben werden. Zutaten wie Reis, Mais, Weizen oder Soja sind in vielen Futtern enthalten und können dennoch allergische Reaktionen hervorrufen.
2. Mehrere Zutaten im Futter
Die meisten Fertigfutter enthalten eine Kombination von verschiedenen Zutaten, was es schwierig macht, zu isolieren, auf welche Zutat dein Hund nun genau reagiert.
Sogar spezielle veterinärmedizinische Diäten können aus verschiedenen Quellen Bestandteile enthalten, die dein Hund möglicherweise zuvor in anderen Produkten konsumiert hat, sodass die Effektivität der Ausschlussdiät beeinträchtigt wird.
Eine erfolgreiche Ausschlussdiät erfordert jedoch viel mehr Kontinuität und Klarheit, sodass es wichtig ist, nur eine Protein- und eine Kohlenhydratquelle zu verwenden. Schau einfach mal auf die Zutatenliste der Futterverpackungen und es wird klar, dass diese Futtermittel nicht für eine Ausschlussdiät geeignet sein können.
Mit handelsüblichem und hypoallergenem Futter verschwendest du wertvolle Zeit, während dein Hund weiter unter allergischen Symptomen leidet, statt gezielt die Ursachen zu identifizieren.
3. Verarbeitung und Zusatzstoffe
Viele kommerzielle Futtermittel enthalten chemische Zusatzstoffe, Konservierungsmittel und Geschmacksverstärker, die zusätzliche Reaktionen oder Unverträglichkeiten auslösen können. Diese Zutaten sind in der Regel nicht aufgeführt, was es schwierig macht, die genaue Zusammensetzung des Futters zu verstehen.
Hypoallergenes Futter ist oft stark verarbeitet und kann versteckte Zutaten enthalten, die für allergische Hunde problematisch sein könnten.
4. Mangel an frisch zubereiteter Nahrung
Fertigfutter aus der Dose oder dem Beutel kann oft nicht die gleiche Nährstoffqualität bieten wie frische, selbst zubereitete Mahlzeiten. Bei einer Ausschlussdiät ist es wichtig, die Nährstoffe so gut wie möglich zu kontrollieren.
Frisches Futter ermöglicht dir, die genauen Zutaten und deren Herkunft zu kennen und zu kontrollieren, was in der Diät deines Hundes enthalten ist.
5. Keine Zeit? Reinfleischdosen als Alternative
Dosen, die nur reines Fleisch enthalten, können unter Umständen eine praktische Option sein, wenn du nicht die Zeit hast, frisch zu kochen. Es ist dabei wichtig, die Zutatenliste sorgfältig zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie wirklich nur das enthalten, was dein Hund während der Ausschlussdiät benötigt. Ich schlage dir gerne passende Produkte unterschiedlicher Hersteller vor.
Fazit
Für eine erfolgreiche Ausschlussdiät ist es entscheidend, die Kontrolle über die Ernährung deines Hundes zu haben. Das bedeutet, dass du die Zutaten sorgfältig auswählen und nur die für deinen Hund unbekannten Lebensmittel verwenden solltest.
Viele Krankheiten bei Hunden erfordern eine spezielle Betreuung, und die Ausschlussdiät ist oft nur der erste Schritt auf dem Weg zur Besserung. In vielen Fällen folgt danach eine umfassende Ernährungsumstellung, die auf die Magen-Darm-Gesundheit und Immunstärkung deines Tieres abzielt. Damit stellen wir sicher, dass dein Hund langfristig und nachhaltig gesund ernährt wird und seine Probleme nicht mehr auftreten.
Es geht nicht nur um die Behandlung von Symptomen, sondern um eine ursächliche und nachhaltige Lösung.
Bei Fragen oder Unsicherheiten stehe ich dir gerne zur Seite, um dir dabei zu helfen, die beste Vorgehensweise für deinen Hund zu finden!
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